- Juden in Mainz
- Die Geschichte der Juden in Deutschland von Arno Herzig, Cay Rademacher
Jüdische Gemeinde Mainz
Quelle: Zentralrat der Juden in Deutschland
Juden in Mainz:
Die Ursprünge der Jüdischen Gemeinde sind nicht restlos geklärt. Für  die These, die Juden seien mit den Römern nach Mainz gekommen, spricht  sehr viel, ein Beweis ist jedoch bisher nicht gelungen. Die erste  sichere Aufzeichnung stammt aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts  und ist eine hebräische Überlieferung rabbinischer Rechtsgutachten, die  sich mit einer bereits blühenden jüdischen Gemeinde befassen.
              Indikator für die Entwicklung war wohl der Status der Stadt als  wichtiger Handelsort der damaligen Zeit. Die bedeutende Familie  Kalonymos lebte hier. Bedeutend war auch das Wirken Gerschom ben  Jehudas, welcher einer der wichtigsten Gelehrten jener Zeit überhaupt  war. Auf dem jüdischen Friedhof vom Mainz finden sich Grabsteine aus  dem 11. Jahrhundert. Die Gemeinde wurde mehrmals (siehe oben) durch  Pogrome während der Zeit der Kreuzzüge und der Pestepidemien dezimiert.  Am jüdischen Neujahrsfest wird in jeder Synagoge das Unetaneh tokef  gesprochen, das an die erschlagenen Mainzer Juden von 1096 erinnert.  1435 wurden die Juden für Jahrhunderte aus Mainz vertrieben.
              Vor 1933 hatte die Gemeinde bis zu 3000 Mitglieder, 1946 gerade noch  59. 1997 gab es 203 Mitglieder, was etwa 0,1 % der Gesamtbevölkerung  ausmacht.  Die Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Mainzer Synagoge in der Neustadt wurde während der Zeit des Nationalsozialismus vollständig  abgebrannt und zerstört. An der ursprünglichen Stelle wurden einige  Säulen als Mahnmal wieder errichtet. 1999 wurde ein Wettbewerb für den  Neubau einer Synagoge und eines Jüdischen Gemeindezentrums an dem Ort  der alten Mainzer Synagoge durchgeführt, der von dem Architekten Manuel  Herz gewonnen wurde.
            Derzeit laufen Bauarbeiten zur Errichtung der neuen Synagoge. Die  Synagoge in Weisenau überstand den Krieg unbeschadet. Sie wurde Ende  der 1990er-Jahre restauriert und der jüdischen Gemeinde wieder als  Gotteshaus übergeben.
Quelle: wikipedia